Das Projekt zur Schadensbewertung baut unmittelbar auf der bereits vorhandenen, umfangreichen Archivdatenbank des Syrian Heritage Archive Projects (SHAP) auf, einem Kooperationsprojekt des Museums für Islamische Kunst und des Deutschen Archäologischen Instituts, in dem bereits über 120.000 Fotos, Pläne und Karten zu syrischen Kulturgütern mit Mitteln des Auswärtigen Amts seit Herbst 2013 digitalisiert wurden. Syrische und internationale Wissenschaftler haben sich nun zusammengeschlossen, um das Syrian Heritage Archive Project um ein zentrales Modul zu bereichern: Sie fügen der Archivdatenbank weitere wesentliche Informationen über Beschädigungen an historischen Gebäuden hinzu. Erfasste Schäden werden systematisch in einem digitalen Raumbuch dokumentiert, nach EU-Norm bewertet und mit historischen Archivdaten verknüpft. Diese verknüpften Informationen stehen als Planungsgrundlage zukünftigen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit zur Verfügung. Damit schafft das im Rahmen von ‚Stunde Null‘ durchgeführte Projekt aktuelle Informationsgrundlagen für wissensbasierte Entscheidungen zu Sicherung, Instandsetzung und Wiederaufbau von historischen Strukturen und Gebäuden. Finanziert wird das Damage Assessment von der Gerda Henkel Stiftung, angesiedelt ist es am Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin (SPK).
Basis für das Projekt ist ein Netzwerk aus syrischen Nachwuchswissenschaftlern und Fachleuten sowie internationalen und deutschen Experten. Geplant sind innerhalb des Projekts ‚Damage Assessment‘ zudem Trainingsmodule im Libanon über digitale und fotografische Gebäudedokumentation sowie Schadenserfassung und -bewertung nach europäischem Standard EN 16096 von 2012.
Durch ein geographisches Informationssystem (GIS) werden die Informationen über Schwere von Schäden und Dringlichkeit ihrer Behebung auf einer digitalen Karte dargestellt. Sie sind per Mausklick zugänglich. Parallel dazu entsteht ein Katalog kunsthistorischer Beschreibung der wichtigsten Gebäude.